Wann den Rasen im Frühjahr nachsäen?

Das Nachsäen des Rasens im Frühjahr erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase werden beschädigte Stellen lokal ausgebessert. In der zweiten Phase sollte der Rasen komplett übersät werden.

Mit lokaler Ausbesserung sind kahle Stellen, Flecken infolge von aufgehäuftem Schnee oder Eis, ggf. Schäden durch Schimmel oder mechanische Belastung beim Betreten des gefrorenen Rasens gemeint. Diese lokale Ausbesserung des Rasens sollte am besten im Rahmen der Frühjahrspflege (nach dem Vertikutieren oder Aerifizieren) vorgenommen werden. Dabei wird auf den betreffenden Stellen Rasensamen verteilt, leicht mit Substrat bestreut (Schicht von maximal 0,5 cm) und anschließend vorsichtig festgetreten oder (ggf. mit einem Spindelmäher auf Walzen) eingewalzt. Die beschädigten Stellen können auch einfach aufgeharkt und anschließend lokal besät werden.
 

Wegen der relativ niedrigen Bodentemperaturen zu Beginn des Frühjahrs dauert es in der Regel etwas länger, bis der Samen aufgeht. 5–6 Wochen sind dabei keine Seltenheit. Der Erfolg kann zudem durch die Niederschlagsintensität in diesem Zeitraum gefährdet werden. Wie das Wetter wird, weiß aber vorher keiner. Eine Bewässerungsanlage ist da natürlich von Vorteil, andernfalls sollte man die Wetterentwicklung verfolgen und dem Rasensamen durch regelmäßiges Gießen beim Keimen unter die Arme greifen.

 

Unterschied beim Keimen von Rasensamen in Sand und Substrat
 

Die zweite Phase des Nachsäens im Frühjahr wird Anfang Mai durchgeführt, wenn Boden- und Lufttemperatur höher sind und die Samen schnell und gut keimen. Wer sich nicht sicher ist, kann ein Bodenthermometer verwenden. In dieser Zeit besteht nur noch ein geringeres Risiko extremer Niederschläge oder Trockenheit, was ebenfalls nicht zu unterschätzen ist.

 

Messen der Bodentemperatur des Rasens
 

Anfang Mai sollte der gesamte Rasen mit ca. 3 kg/100 m2 übersät werden. Die ursprüngliche Grasmischung im Rasen wird dadurch neu belebt, weil ohne Nachsäen mit der Zeit möglicherweise unterwünschte stärkere Sorten die Oberhand gewinnen. Empfehlenswert ist die Wiederholung des Nachsäens nach dem Vertikutieren und das gleichzeitige Ausbringen neuen Düngers. Im Idealfall wird anschließend etwas Rasensubstrat auf dem Rasen ausgebracht (sog. Topdressing) und der Rasensamen leicht eingewalzt.

In dieser Zeit geht der Samen in Anbetracht der Temperaturen bereits nach rund 3 Wochen auf. Die einzelnen Grassorten brauchen aber unterschiedlich lange, manche nur eine Woche, andere 4 Wochen.

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