Bei auf lehmigem oder verdichtetem Boden angelegten Rasenflächen wird die oberste Schicht mit der Zeit und insbesondere durch die Nutzung des Rasens festgetreten und verdichtet. Dieser Verdichtungsprozess hat negative Auswirkungen auf den Zustand des Rasens.
Warum aerifizieren?
Verdichteter Boden behindert die Luftzufuhr zu den Graswurzeln. Gleichzeitig wird die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen in den Boden beeinträchtigt. Bei starkem Regen oder Bewässern des Rasens kann das Wasser nicht einsickern, sondern läuft größtenteils ab oder verdunstet an der Oberfläche. Der Rasen leidet dann unter Feuchtigkeitsmangel und ist anfälliger für Pilzbefall. Eine wirksame Lösung für dieses Problem ist das Aerifizieren des Rasens.
Vorgehensweise beim Aerifizieren
1. Rasen mähen
Den Rasen vor dem Aerifizieren mähen. Ein kürzerer Rasen kann leichter vertikutiert und gekämmt werden, Sand lässt sich gut in die beim Aerifizieren entstandenen Löcher einarbeiten.
2. Vertikutieren
Beim
Vertikutieren wird Rasenfilz entfernt und die oberste Vegetationsschicht vertikal bis in eine Tiefe von 3 bis 5 mm angeritzt. Es kommt zum Kürzen horizontal wachsender Grashalme und zur perfekten Vorbereitung des Rasens aufs Aerifizieren.
3. Rasen kämmen
Nach dem Vertikutieren bleibt in der Regel viel organisches Material auf der Rasenoberfläche zurück, das beseitigt werden sollte. Hierfür ist ein
Rasenlüfter hervorragend geeignet. Er entfernt alle Reste von Rasenfilz und abgestorbenen Pflanzenteilen, die nach dem Vertikutieren noch im Rasen und auf seiner Oberfläche verblieben sind.
4. Aerifizieren mit Hohlspoons
Hohlspoons sind ideal geeignet zur Belüftung des Rasens und Verbesserung der Wasser- und Nährstoffaufnahme. Kleinere Flächen können mit einer
Aerifiziergabel belüftet werden, für größere Flächen über 100 m
2 empfiehlt sich der Einsatz einer professionellen Aerifiziermaschine, welche die Arbeit wesentlich erleichtert. Die Löcher sollten im Abstand von etwa 10 cm nebeneinander in 7-10 cm Tiefe gestochen werden. Entfernen Sie den Auswurf mit einer Harke und entsorgen Sie ihn entsprechend (beispielsweise auf dem Kompost).
5. Sanden
Füllen Sie Quarzsand in die beim Aerifizieren entstandenen Löcher. Die Verwendung von Quarzsand ist von grundlegender Bedeutung. Er hat nämlich scharfe Kanten und verdichtet sich nicht. Geeignet sind Fraktionen von 0-2 mm. Verteilen Sie den Sand auf dem Rasen grob mit einer Schaufel und arbeiten Sie ihn mit einem Rasenrakel, der Oberseite des Rechens oder, falls Sie einen Swardman-Rasenmäher besitzen, mit der Rotationsbürste in die Löcher ein. Dem Sand können auch
Biovin und
Zeolith beigemischt werden.
6. Düngen
Der Rasen kann in dieser Phase mit einem hochwertigen Dünger gedüngt werden, um ihm die benötigten Nährstoffe zur Regeneration zuzuführen. Sie können
Swardman Spring & Summer verwenden, wenn Sie vor dem 15. September aerifizieren. Danach ist eher die Verwendung von
Swardman Autumn anzuraten, wobei es sich um einen kaliumreichen Dünger handelt, der den Rasen auf die kälteren Monate vorbereitet.
7. Komplett nachsäen
Nach dem Vertikutieren, Kämmen, Aerifizieren und Sanden können kahle Stellen im Rasen entstehen, an denen Unkraut oder unkrautartige Grasarten (Einjähriges Rispengras, Hühnerhirse usw.) aufgehen. Daher ist ratsam, den Rasen mit der Grassorte nachzusäen, die dominieren soll. Idealerweise wird mit Anlegen des Rasens immer das gleiche
Saatgut verwendet, um ein schönes, homogenes Erscheinungsbild zu gewährleisten. Wir haben ein umfangreiches Sortiment von Rasensamen im Angebot. Beim kompletten Nachsäen des Rasens kann auch eine etwas größere Saatmenge verwendet werden, z. B. 4-5 kg. Die Grassamen haben nämlich beim Nachsäen mehr Konkurrenz durch bereits gewachsenes Gras und gehen nicht so leicht auf.
8. Rasensubstrat ausbringen
Das Saatgut muss mit einer dünnen Schicht Rasensubstrat bedeckt werden. Die Schicht sollte wirklich dünn, maximal 1 cm hoch, sein. Einfach den Rasen mit dem Substrat bestreuen. Anschließend das Substrat leicht einwalzen, damit es sich besser mit dem Saatgut verbindet.
9. Bewässern
Bewässern Sie den Rasen in den ersten ein bis zwei Wochen mindestens 3x täglich mit einer eher geringen Wassermenge. Während dieser Zeit ist es wichtig, dass die Samen nicht austrocknen und gut keimen können. Sobald der größte Teil der Samen aufgegangen ist, stellen Sie auf normale Rasenbewässerung um, d. h. weniger oft (2-3 Mal pro Woche), aber mit einer großen Wassermenge.