Wie macht man aus einem gewöhnlichen Rasen einen wunderschönen, niedrigen, dichten Rasenteppich? Der Weg zu diesem Ziel muss nicht lang oder kompliziert sein. Es reicht, 10 Grundregeln zu beachten, die alle Rasenprofis befolgen.
1. Bestmöglichen Samen mit hohem Schwingelanteil verwenden
Die Auswahl der richtigen
Rasenmischung ist das A und O. Logisch, dass sich schneller ein dichter Rasen bildet, wenn man eine Schwingelmischung (Fairway oder Grenn für Golfrasen) aussät statt einer Wiesenmischung oder eines billigen 10-kg-Pakets aus dem Hobbymarkt. Aber auch aus einer Wiese lässt sich ein repräsentativer Rasen machen. Nur, dass es unnötig lange dauert und viel Energie und Geld kostet.
Schwingel vertragen Trockenheit, gedeihen daher auch ohne Bewässerung recht gut und sind in der Lage, sich nach längeren Trockenperioden zu regenerieren. Ein niedriger Schnitt macht ihnen wenig aus, sie haben eine sehr feine Struktur. Das ist auch der Grund, warum sie auf Golfplätzen und englischen Rasen Verwendung finden.
2. Regelmäßig mähen – ideal 2x pro Woche – und um maximal 1/3 kürzen
Regelmäßiges Mähen 2x pro Woche schafft für das Gras einen ausreichend häufigen Impuls, um nicht nach oben, sondern zur Seite zu wachsen. Dadurch wird der Rasen schnell dicht. Mähen 3x pro Woche macht auch nichts, der Rasen verdichtet sich noch schneller. Bei einer Mähfrequenz von 1x in 5 Tagen oder gar nur einmal pro Woche wird sich die Rasenqualität hingegen nur sehr langsam verbessern oder sogar stagnieren.
Stellen Sie die Schnitthöhe so ein, dass der Rasen immer nur um 1/3 gekürzt wird. Das erspart ihm Stress und lässt ihn insgesamt besser aussehen und gedeihen.
3. Darauf achten, dass die Messer immer gut geschärft sind – am besten einen Spindelmäher verwenden
Ein stumpfer Rasenmäher ist für den Rasen eine Katastrophe. Der Schnitt entscheidet darüber, inwieweit der Rasen durch das Mähen geschädigt wird. Beim Mähen soll der Rasen nur gekürzt und begradigt, aber nicht massakriert werden. Auch Brot lässt sich schlecht mit einem stumpfen Messer schneiden. Kontrollieren Sie daher regelmäßig die Schärfe der Messer und achten Sie darauf, dass sie immer gut geschliffen sind.
Den besten Schnitt, der den Rasen dicht und widerstandsfähig macht, gewährleistet ein Spindelmäher. Ein Spindelmäher schneidet das Gras genauso wie eine Schere Papier. Gleichzeitig ist das die schonendste Art des Rasenmähens.
4. Gras aufsammeln, nicht mulchen
Erwiesenermaßen erhöht das Aufsammeln des Mähguts den ästhetischen Wert des Rasens und vermindert das Risiko von Schimmel und anderen Krankheiten. Darüber hinaus schleppt man das gemähte Gras nicht an den Schuhen auf die Terrasse oder ins Haus. Vergessen Sie das Mulchen, es tut dem Rasen langfristig überhaupt nicht gut.
5. Regelmäßig, unter Berücksichtigung der Jahreszeit düngen und dabei die Hinweise auf der Düngerpackung beachten
Ohne Nährstoffe kann kein Organismus gesund wachsen.
Rasendünger sind so konzipiert, dass der Rasen bei der vorgegebenen Dosierung bekommt, was er braucht. Die Dosierung kann sich bei einzelnen Düngern unterscheiden, befolgen Sie daher immer die Empfehlungen des jeweiligen Herstellers auf der Packung. Im Herbst wird beispielsweise anders gedüngt als auf dem Höhepunkt der Rasensaison.
6. Rasen im Idealfall alle zwei Tage vor Sonnenaufgang bewässern
Bei fehlender Bewässerung und regelmäßigem Nachsäen einer entsprechenden Rasenmischung setzen sich mit der Zeit jene Grasarten durch, denen Trockenheit nichts ausmacht. Diese natürliche Selektion funktioniert in der Natur zuverlässig.
Wenn Ihr Rasen die ganze Saison über grün sein soll, kommen Sie um Bewässerung in den warmen Monaten nicht herum. Beim Bewässern sollten Sie versuchen, ähnliche Bedingungen wie bei normalem Regen zu schaffen. Beregnen Sie weniger intensiv und ausreichend lange, damit die Feuchtigkeit ins Bodenprofil eindringen und von den Wurzeln mehrere Tage lang aufgenommen werden kann.
7. Wenigstens 3x pro Jahr vertikutieren
Je dichter der Rasen, desto häufiger muss er
vertikutiert werden. Ein hochwertiger Vertikutator schadet dem Rasen nicht, sondern kommt ihm zugute. Beim korrekten Vertikutieren erhält der Rasen Schlitze und wird kein Gras ausgerissen, sondern nur die Grasnarbe angeritzt.
8. Verdichtete Bodenstellen einstechen, damit das Wasser bis zu den Wurzeln durchsickern kann
Oft ist der Rasen übermäßig verdichtet und verfestigt. Dann können Wasser, Luft und Nährstoffe nicht mehr bis zu den Wurzeln vordringen. Bei unterversorgten Wurzeln kann der Rasen auch nicht grün und dicht werden. Dann reicht es aus, an den verdichteten Stellen mit Schlitzgeräten Löcher in die Rasenfläche zu stechen, ggf. die gesamte Grasnarbe nach dem Einstechen leicht anzuheben und dadurch zu belüften. Idealerweise sollte einmal pro Jahr oder einmal in zwei Jahren eine maschinelle Aerifizierung des gesamten Rasens durchgeführt und die Fläche anschließend gründlich besandet werden.
9. Verwendung chemischer Mittel auf dem Rasen möglichst vermeiden
Chemie hat auf einem gesunden Rasen nichts zu suchen. Chemische Stoffe können sich im Boden absetzen und das Bodenmilieu mit der Zeit aus dem Gleichgewicht bringen. Der Rasen kann dann kollabieren. Die Sanierung ist in der Regel aufwendig, manchmal bleibt aber nichts anders übrig, als noch einmal ganz von vorn anzufangen. Heutzutage lässt sich ein Rasen wieder auf natürlichem Wege pflegen. Verwenden Sie daher biologische oder
organische Dünger!
10. Genießen Sie Ihren Rasen in vollen Zügen!
Der Rasen sollte Ihnen Freude machen und nutzen. Laufen Sie barfuß darüber, spielen Sie Spiele, toben Sie sich mit den Kindern und Haustieren darauf aus, machen Sie Picknicks und Grillpartys, spielen Sie Fußball, Krocket, Badminton, bespritzen Sie sich gegenseitig mit Wasser, sonnen Sie sich, schaukeln Sie in der Hängematte... Ein Rasen ist nicht zum Anschauen da, sondern ein Wohnbereich, den man nutzen und in vollen Zügen genießen soll.